Paheli

Darsteller: Shahrukh Khan, Rani Mukherjee und in den Nebenrollen: Juhi Chawla, Suniel Shetty, Amitabh Bachchan und Anupam Kher
Regie: Amol PalekarLänge: 134 minRelease-Jahr: 2005offizielle Homepage: http://www.pahelithefilm.com/
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Story und Text: bollywoodista
Story
Lachchi (Rani Mukherjee) steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Kaufmannssohn Kishan (Shahrukh Khan). Auf dem Weg zum Haus ihres Zukünftigen hält die Hochzeitsgesellschaft an einer verzauberten Wasserstelle, an der angeblich Geister hausen.
Und wirklich: ein Geist wird auf die schöne Braut aufmerksam und verliebt sich unsterblich in sie.Die Reisegesellschaft zieht jedoch weiter und die geplante Hochzeit nimmt wie gewohnt ihren Gang. Was die Braut jedoch vorher nicht ahnte, ihr frisch angetrauter Ehemann muss sie direkt nach der Hochzeit wieder verlassen, um für fünf Jahre ins Ausland zu reisen und dort die Geschäfte der Familie zu überwachen.
Die junge Braut bleibt unglücklich und mit gebrochenem Herzen im Haus des Ehemannes zurück, während Kishan erneut an der verzauberten Wasserstelle Rast macht. Hier erfährt der Geist von den Reiseplänen des Kaufmannes und beschließt, seine Gestalt anzunehmen und seinen Platz an der Seite der schönen Lachchi einzunehmen.
Kritik
Dieser Film ist ein wahres Fest an Farben: das leuchtende Blau des Himmels, die warmen Brauntöne der Wüste und die farbenprächtige Kleidung sind ein Festschmaus für die Augen der Zuschauer und liefern alles an Bildgewalt, das man so schätzt an den großangelegten Blockbusterproduktionen aus Bollywood.
Und Rani! Rani war ja nie schöner. Sie ist perfekt in Szene gesetzt und der Augenblick, in dem die verhüllte Braut unter dem Schleier hervorlugt, ist eines der schönsten Bilder des Films.
Ich mag auch sehr die Figur der Lachchi, der Rani so wunderbar Leben einhaucht. Von der Optik her kommt Paheli zunächst als konventioneller Bollywoodfilm daher, aber es gibt einiges, das ihn vom Durchschnittsfilm unterscheidet und das hat mir gefallen: Lachchi ist eine Frau, die sehr unabhängig ist in ihrem Denken und sich aus freiem Willen auf eine Liebesaffäre mit einem Geist einlässt, für die sie auch bereit ist, die Konsequenzen zu tragen.
Ungewöhnlich ist auch die Rolle des Kishan. Während normalerweise der grenzenlose Gehorsam gegenüber den Eltern gepredigt wird, wird diese Haltung von Kisna hier eher negativ dargestellt. Kishans Vater (Anupam Kher) wird von Geldgier getrieben und sein Sohn folgt ihm blind in seinem Bestreben, immer mehr Geld zu scheffeln, auch auf Kosten seiner Frau, deren Gefühle er einfach übergeht. Diese Rücksichtslosigkeit bleibt nicht ungestraft, denn seine verlassene Frau verliebt sich in den Geist in Gestalt des Ehemanns, der nach ihren Worten der erste ist, der sie nach ihren Wünschen fragt. Einer der rührendsten Momente des Films.
Shahrukh spielt als Kishan und als Geist eine sehr überzeugende Doppelrolle und schafft es auf nicht allzu aufdringliche Weise (wir alle wissen ja, dass Shahrukh Khan manchmal dazu neigt, etwas zu übertreiben. Der alte Over-actor) den beiden Figuren eine unterschiedliche Körperhaltung, Sprache und Gestik zu geben.
In der Rolle des Geistes kann Shahrukh auch zeigen, was er am besten kann: kübelweise Charme verteilen. Und richtig zaubern kann er auch...
Die cgi-Technik, der computeranimierte Vogel, der sich entmaterialisierende Geist, die Puppen, die den Film kommentieren, all das ist gut gemacht, dient der Story und trägt zur märchenhaften Atmosphäre des Films bei.
Der ganze Film ist ja in erster Linie ein Märchen und folgt wie bei Märchen eben so oft üblich einer sehr eigenen Logik und Moral, die zum Schluss noch einige Fragen unbeantwortet lässt. Ein Märchen ist eben keine wissenschaftliche Abhandlung. Ein Märchen muss nicht alles erklären. Auch das gefällt mir an dem Film.
Man sollte allerdings nicht mit allzu überhöhten Erwartungen an den Film herangehen, denn der Film ist nicht perfekt. Es fällt mir schwer den Finger daraufzulegen, was mir gefehlt hat. Der letzte Kick, das gewisse Etwas, vielleicht die bollywoodtypische Portion “großes Drama”. Paheli plätschert eher ruhig vor sich hin. Ein Märchen ja. Ein Märchen, das man auch seinen Kindern zur Guten Nacht zeigen kann, ohne sie allzu sehr aufzuregen.Dabei gibt es Anlagen zu Spannung und Dramatik, die aber nicht ausreichend ausgeschlachtet werden.
Da ist zum einen die einsame Gajrobai (Juhi Chawla), deren Ehemann (Suniel Shetty) die Familie verlassen hat, weil er die Schande über das verlorene Kamelrennen nicht ertragen konnte. Sie kommt viel zu kurz in dem Film und könnte eigentlich einen schönen, emotionalen Kontrastpunkt setzen zur glücklichen Lachchi, deren Ehemann, gespielt vom verliebten Geist, so unerwartet früh heimgekehrt ist. Ein weiterer dramatischer Höhepunkt müsste eigentlich das Kamelrennen sein, das aber nicht richtig eingeführt wird und so plötzlich da ist, dass dem Zuschauer die Möglichkeit genommen wird auf ein scheinbar großes Ereignis hinzufiebern.
Überhaupt kommt das Kamelrennen eher witzig daher. Da fehlt mir etwas die Inszenierung einer typischen Wettrennen-Atmosphäre mit schnellen Schnitten. Stattdessen sehen wir lustig dahinhöppelnde Kamele und man fragt sich, was daran jetzt die große Sache ist.Der Film kommt eben ohne große Aufregungen aus, ob einem das gefällt, ist wohl Geschmackssache. Mir hat es gefallen.
Wertung: 8/10
Fazit
Ein märchenhafter Film ohne viel Drama.
Songs
Die Songs hören kann man hier: http://www.raaga.com/channels/hindi/movie/H000863.html
Die Songs sind nichts außergewöhliches, fügen sich aber gut in den Film ein. Der einzige Song mit Ohrwurmqualität ist"Dhire Jalna" gesungen von Sonu Nigam und Shreya Ghoshal
weitere Songs:
- "Laaga Re Jal Laaga"
- "Minnat Kare"
- "Kangana Re"
- "Khaali Hai Tere Bina"
- "Phir Raat Kati" - Schlusssong zu den Credits. Rani und Shahrukh tanzen hier als lebensgroße Marionetten. Nett inszeniert.
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